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Erstes Verdienstwappen in Gold des Kreises Höxter für Jürgen Spier.

Unternehmer, Gestalter, Förderer: Landrat verleiht Jürgen Spier aus Steinheim Verdienstwappen. (Von Sabine Robrecht, Westfalen-Blatt)

Als Jürgen Spier mit dem ersten Verdienstwappen des Kreises Höxter ausgezeichnet wurde, dachte er auch an die vielen anderen Menschen, die sich erfolgreich für die Region engagieren. Insofern verstehe er sich als „einer unter Vielen“.

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Das erste Verdienstwappen des Kreises Höxter ehrt das Wirken einer besonderen Unternehmerpersönlichkeit: Jürgen Spier. Das Foto zeigt (von links) Willi und Helga Spier, Steinheims Bürgermeister Carsten Torke (hinter ihnen), Jürgen Spier, Landrat Michael Stickeln, Petra Spier, Tochter Lea, Martina Fellhölter und Andreas Fast, Führungskraft in der Geschäftsleitung des Fahrzeugwerks Spier. (Foto: Sabine Robrecht)

Dieses Selbstverständnis hob Spier hervor, nachdem Landrat Michael Stickeln ihm im Kreistag das Verdienstwappen in Gold verliehen hatte. Mit stehenden Ovationen brachten die Abgeordneten ihre Wertschätzung zum Ausdruck. So einhellig wie diese bewegende Geste war auch das Votum gewesen, mit dem der Kreistag einer Initiative des Landrats und des Steinheimer Bürgermeisters Carsten Torke gefolgt war: Beide hatten Jürgen Spier für das erste Verdienstwappen vorgeschlagen.

Spier seit 25 Jahren in der Geschäftsführung

Der Unternehmer trägt seit 25 Jahren in der Geschäftsführung des Fahrzeugwerks Spier Verantwortung. Der Familienbetrieb stellt Aufbauten und Anhänger für Nutzfahrzeuge her und ist, wie Michael Stickeln würdigend hervorhob, dem Heimatstandort Steinheim stets treu geblieben. „Die stetige und konsequente Weiterentwicklung im Gewerbegebiet Bergheim ist ein klares Bekenntnis zur Stadt Steinheim und zum Kreis Höxter.“ Jürgen Spier führt das erfolgreich expandierende Fahrzeugwerk in vierter Generation und agiert nach der Überzeugung, dass „wir als Unternehmer nicht nur eine hohe Verantwortung für unsere Produkte, Mitarbeitenden und Geschäftspartner, sondern auch für die Umwelt und die Gesellschaft tragen“. Familienunternehmen seien das Herzstück der deutschen Wirtschaft. „Wir setzen uns ein für Verantwortung, Nachhaltigkeit, Qualität, langfristige Perspektive und soziales Engagement.“

Nachwuchs immer im Blick

Dabei hat Spier immer auch den Nachwuchs im Blick. 28 der 350 Mitarbeitenden sind Auszubildende. „Das Unternehmen bildet jährlich über den eigenen Bedarf aus“, hob Landrat Michael Stickeln in seiner Laudatio hervor. „Davon profitieren auch andere Unternehmen im Umfeld, die gut ausgebildete Fachkräfte rekrutieren können.“ „Auch Ihr ehrenamtliches Engagement ist stark mit den Themen der Aus- und Weiterbildung verbunden“, leitete der Landrat zu einem Herzensanliegen Spiers über: die Fachkräftesicherung. Der Unternehmer gründete vor mehr als zehn Jahren mit Gleichgesinnten die Wirtschaftsinitiative Kreis Höxter (WIH) mit, war lange ihr Vorsitzender und arbeitet jetzt noch im Vorstand mit.

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Jürgen Spier bei seiner Dankesrede im Kreistag. Landrat Michael Stickeln hat dem Unternehmer das erste Verdienstwappen in Gold des Kreises Höxter verliehen. (Foto: Sabine Robrecht)

Die WIH habe, so der Landrat, ein starkes, länderübergreifendes Netzwerk von rund 70 regional verankerten Unternehmen aufgebaut. „Damit haben Sie in tatkräftiger Weise Verantwortung für die Zukunftsgestaltung unserer Region übernommen, um unseren Kreis Höxter nachhaltig zu stärken.“ Jürgen Spier berichtete, dass die WIH etwa 300 Veranstaltungen für Schüler, Azubis, Studierende, Fach- und Führungskräfte, Personaler und Unternehmer durchgeführt habe. Er appellierte an den Kreistag, „unsere Vorhaben weiter zu unterstützen“. Engagiert ist er auch in der Verbandsarbeit seiner Branche. „Aus meiner Sicht spielen Verbände eine wichtige Rolle in unserer Demokratie“, ist der Unternehmer überzeugt. Im Verband der Automobilindustrie, in dem er ehrenamtlich tätig ist, gehe es derzeit um Themen wie alternative Antriebe, Umsetzung der Klimaziele, Digitalisierung und moderne Mobilität.

Handwerk bleibt Leistungsträger

Was seine Branche angeht, ist Spier sicher, dass der Güterverkehr zunehmen und sich unverändert zum größten Teil auf der Straße abspielen werde. Trotz technologischen Fortschritts werde die Digitalisierung aber nicht pauschal das Ende der handwerklichen Berufe einläuten. Die duale Ausbildung und ihre Bildungsinfrastruktur müsse konsequent gestärkt werden, um die Attraktivität dieser Berufe und die gesellschaftliche Anerkennung zu verbessern. „Das Handwerk ist und bleibt ein wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Leistungsträger. Hier wird Wertschöpfung generiert.“ „Über Ihr unternehmerisches Wirken für das Spier Fahrzeugwerk und die Wirtschaftsregion Kreis Höxter hinaus engagieren Sie sich auch im gesellschaftlichen und kulturellen Bereich auf vielfältige Weise“, sprach Michael Stickeln eine weitere Facette des Wirkens an. Durch Sponsoring unterstütze Jürgen Spier das Ehrenamt, die Vereinswelt und Veranstaltungen Steinheim und im Kreisgebiet. Darüber hinaus sei er langjähriges Mitglied im Rotary Club Bad Driburg, der soziale, kulturelle und Bildungsprojekte unterstütze. Spier sei Unternehmer, Gestalter und Förderer.

Verleihung als Ermutigung für andere

Der Geehrte selbst skizzierte, was ihn antreibt: Verantwortung übernehmen, zielstrebig sein, Veränderungen herbeiführen. „Vielleicht gehört auch Mut dazu, Dinge selbst zu initiieren, seinen Begleitern zu vertrauen, auszuprobieren, Risiken einzugehen, die Zukunft im Blick zu haben, mit Leidenschaft zu handeln und erfolgsorientiert zu sein“. In der gesellschaftlichen Veränderung stimme es nachdenklich, dass nicht wenige junge Menschen die „work-life-balance“ in den Vordergrund stellen. „Ich sehe hier dann Risiken, wenn ‚life‘ als Zeitraum des reinen Freizeitvergnügens interpretiert werden würde.“ Vielleicht könne die Freizeit auch für den Dienst im Ehrenamt genutzt werden. So sehe er die Verleihung mit dem Verdienstwappen als „Ermutigung für andere, diesem Weg zu folgen“.

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Jürgen Spier und Ehefrau Petra mit Landrat Michael Stickeln (rechts) und Bürgermeister Carsten Torke. Landrat und Bürgermeister hatten den Unternehmer für das erste Verdienstwappen des Kreises vorgeschlagen. Foto: Sabine Robrecht

Seinen Dank richtete Jürgen Spier an seine Familie – die Eltern Helga und Willi Spier, die Geschwister Michael Spier und Martina Fellhölter und Ehefrau Petra Spier. Landrat Michael Stickeln hatte in seiner Laudatio schon darauf aufmerksam gemacht, dass auch Petra Spier sich als Vorstandsmitglied im Verein Natur und Technik für den Fachkräftenachwuchs stark macht. „Ich bin froh, dass sie das Interesse und die Bereitschaft für ehrenamtliches Engagement mit mir teilt“, würdigte der Ehemann. So passt auf beide der präzise Leitsatz, den Landrat Stickeln formulierte: „Spier steht für Engagement.“